vor 1000 n.Chr. | Schon lange vor dem Jahr 1000 dürfte ein Holzkirchlein den weithin sichtbaren Hügel inmitten des Talbodens geziert haben. Der Sage nach kündigte eine Schwalbe den Platz der Kirche mit blutgetränkten Holzspänen an, als die Siedler von Hauning-Dorf eine kleine Kirche errichten wollten. |
um 1050 | Wahrscheinlich erstes gemauertes romanisches Gotteshaus in Söll. |
1217 | Erstmalige urkundliche Erwähnung der Pfarre Söll |
1361 | Einweihung des gotischen Gotteshauses mit zwei Seitenaltären durch Bischof Friedrich II. von Chiemsee. Die gotische Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte mit insgesamt 5 Altären ausgestattet. Baustil und Innenarchitektur sollen viel Ähnlichkeit mit der St. Leonhard-Kirche bei Kundl gehabt haben. Die Kirche stand 400 Jahre, bis sie "allzu eng und wegen ihres Alters ser unschön" (Originalquelle) geworden war. |
1507 | Bis dahin bayerisch, kam Söll damals mit den Herrschaften Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg an Tirol und ist seither österreichisch. |
1764 | Grundsteinlegung des heutigen barocken Gotteshauses |
1768 | Erste provisorische Gottesdienste in der Kirche |
1768 | Der Schwazer Meister Christoph Anton Mayer stellt die Deckenfresken mit Themen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus fertig. |
1771 | Der Chiemseer Bischof Franz Karl Graf Friedburg weiht am 25. August die Kirche, welche vom Kufsteiner Stadtmaurermeister Franz Pockh durchgeführt und durch den Einsatz des Söller Pfarrers Dr. Laurentius Speckbacher finanziert wurde. Franz Pockh nahm bei der Realisierung des bedeutendsten Baus in seinem Schaffen immer wieder Anleihe an dem damals modernsten Sakralbau der Umgebung, an der Pfarrkirche von Ebbs. Durch die daraus folgende Ähnlichkeit der beiden Bauten, entwickelte sich auch die Legende, dass die Baupläne der beiden Gotteshäuser bei der Begutachtung in Salzburg vertauscht wurden. Eine legendenhafte Überlieferung zur Bauabwicklung: "Man errichtete für die Zubringung der Steine und des Mörtels eine riesige Fuhrbrücke vom Entingerbühel zum Kirchenhügel, die so breit und stark gewesen sein soll, dass mehrspännige Fuhrwerke darauf Platz gehabt hätten." |
1980 – 1982 | Erweiterung des Friedhofs in Stufenform mit Errichtung der Aufbahrungshalle an der Ostseite des Kirchenhügels. |
1982 | wird von Orgelbauer Pirchner, Steinach am Brenner, eine neue Orgel mit 22 Registern eingebaut. |
1997 | Umfassende Außenrenovierung |
Begleiten Sie uns auf einem Rundgang durch die Pfarrkirche Söll!
Das Tiroler Unterland ist reich an Tradition, Geschichte und wunderbaren Kirchen. Eine davon ist der „Söllandler Bauerndom“, die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Söll. Ihre Gründung reicht bis ins 1. Jahrtausend n. Chr. zurück und beginnt mit der Sage von einer Schwalbe, die mit blutgetränkten Holzspänen den Bauplatz des Gotteshauses markiert haben soll. Nach drei Vorgängerbauten errichtete man schließlich die bis heute erhaltene spätbarocke Kirche.
Von außen ist zwar die barocke Anlage zu erkennen, dennoch lässt nichts darauf schließen, welch prachtvolle Ausstattung die Gläubigen im Inneren erwartet. Durchschreitet man das Kirchenportal und lässt sich in einer der Bänke nieder, wird der Blick unweigerlich nach oben gezogen. Hier begegnet man in meisterhaft ausgeführten Rokokofresken den beiden Kirchenpatronen Petrus und Paulus. Der Schwazer Maler Christoph Anton Mayr schuf in hell leuchtenden Tönen Bilder aus dem Leben und Sterben der Kirchenpatrone. Über der Orgelempore beginnt das Bildprogramm, in dem an der linken Seite des Gewölbes Petrus und an der rechten Paulus gezeigt wird. Am Anfang stehen die Berufung des Petrus und die Bekehrung des Saulus vor Damaskus. Weiter geht es über die Taten und Ereignisse im Leben der Apostelfürsten, die dem Glauben, der Hoffnung und letzten Endes der Liebe gewidmet sind. Ihren Höhepunkt finden die Darstellungen im Chorgewölbe, wo Petrus und Paulus mit Maria, Josef und weiteren Heiligen vereint sind.
Eine 360°-Innenansicht der Kirche gibt es hier. Nach dem Anklicken erscheint eine Gesamt-Ansicht des Kirchen-Innenraumes. Mit einem Mausklick und Ziehen der Maus kann man die Blickrichtung ändern und mit dem Mausrad das Bild vergrößern oder verkleinern. So kann man quasi in der Kirche herumfliegen und alle Bilder im Detail bestaunen - besser als in der Realität !