Tuntenhausen-Wallfahrt 2016

Am Pfingstdienstag, 17. Mai 2016, machten sich 215 Wallfahrer aus Söll (ca. 90), Scheffau und Ellmau zur Gelöbniswallfahrt nach Tuntenhausen auf. Heuer wurde der Gottesdienst von der Pfarre Scheffau vorbereitet, für die musikalische Gestaltung sorgten Marianne, Lisbeth und Werner, Claudia regte die Wallfahrer mit ihrer Predigt zum Nachdenken an. Die Basilika ist innen eingerüstet und wird in den nächsten Jahren innen und außen generalsaniert. Das könnte man symbolisch auf die große Kirchengemeinschaft übertragen, die auch Sanierung und Erneuerung braucht.
Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr fuhren die Söller Pilger nach "Maxlrain" zum Mittagessen. Die gemeinsame Andacht am Nachmittag wurde in der Wallfahrtskirche "Weihenlinden" gefeiert. Dann ging es nach Fischbachau, wo es im Winkelstüberl noch Kaffee und Kuchen gab, und dann über Thiersee nach Hause.

Einige sind wieder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad gepilgert. Eine kleine Gruppe ging den ganzen Weg von Ellmau aus, ca. 25 Pilgerinnen und Pilger gingen von Erl nach Tuntenhausen, mit einer Übernachtung in Bad Aibling. Es war für die Gruppe ein schönes Erlebnis.

Es ist gut, diese über dreihundertjährige Tradition immer wieder aufzufrischen und zu beleben. Die Fürsprache der Gottesmutter und den Segen Gottes brauchen wir auch heute. Außerdem ist die Wallfahrt ein schönes Gemeinschaftserlebnis für das Sölllandl.

Zur Geschichte von Tuntenhausen:
Das Dorf ist aus einem einzelnen frühmittelalterlichen Hof, dem des "Tonto" hervorgegangen. In der ersten urkundlichen Erwähnung um das Jahr 1000 wird bereits eine Kirche genannt. Ein Marienbild in der Pfarrkirche ist besonders verehrt worden. Der Ursprung einer Wallfahrt zu diesem Bildnis wird mit dem ersten Mirakel im Jahr 1441 (Heilung des Kranken aus Pretschleipfen) datiert. Im ausgehenden Mittelalter blühte die Wallfahrt dorthin auf. Eine Hochblüte der Wallfahrt folgte im 17. und 18. Jahrhundert. 1803 brachte die Säkularisation ein vorläufiges Ende der Wallfahrt, die aber noch im 19. Jhdt. wieder auflebte. 1941 wurde das 500-jährige Wallfahrtsjubiläum begangen. 1942 erhob Papst Pius XII. die Wallfahrtskirche zur Basilika minor. Zur Zeit kommen im Jahr etwa 120 organisierte Wallfahrten in Tuntenhausen an, davon sind 65 alte verlobte Wallfahrten wie die aus dem Sölllandl, die seit 1787 besteht, wie auf der Votivgabe der Söllandler Bauern, einem Pferdegespann mit Pflug steht, dass man im Söllandl durch die Fürsprache der Hl. Maria die Fruchtbarkeit der Felder nach einer großen Trockenheit wieder erlangte.